Studiengang „Bauen im Bestand“ zu Besuch im Freilichtmuseum Detmold


Hand in Hand arbeiten, Detmold

Frau Franke und Herr Blömeke (v.l.) arbeiten "Hand in Hand"

05. Oktober 2022 | Der Besuch des LWL-Freilichtmuseums in Detmold führte die Zweitsemester-Studierenden des Studiengangs „Bauen im Bestand (B. Eng.)“ auf eine Reise in die Vergangenheit.
Im größten Freilichtmuseum Deutschlands boten sich vielfältige Einblicke in die ländliche Alltagskultur der vergangenen Jahrhunderte. Unter anderem wurde die Arbeitsweise der Kappenwindmühle aus dem Jahre 1789, deren achteckige Galerie derzeit einem aufwendigen Restaurierungsprozess unterzogen wird, bestaunt. In der Abbundhalle, wo das Ausarbeiten der Hölzer erfolgt, wurden den Studierenden die Arbeitsschritte der Restauratoren und die Faktoren, die es bei Restaurationen historischer Baudenkmäler zu beachten gilt, am Objekt der Kappenwindmühle erläutert.

„Hand in Hand“- Arbeiten hautnah erleben

Darüber hinaus erlebten die Studierenden hautnah, was „Hand in Hand“ arbeiten bedeutet. An einem der rund 120 historischen Gebäude legten die Studierenden selbst Hand an und versuchten sich an der historischen Lehmbautechnik. Um ein Fachwerk mit Lehmausfachung zu erstellen, ist die Zusammenarbeit von zwei Personen erforderlich. Nachdem eine Person die auszufachende Stelle identifiziert hat, werfen beide den Lehm von unterschiedlichen Seiten ins Gefach, also in den Raum zwischen die Holzbalken eines Fachwerks. Auf diese Weise wird eine geschlossene Wand erstellt.

Absolventin ermöglicht besondere Einblicke

Auf dem anschließenden Rundgang über das etwa 90 Hektar große Gelände erhielten die angehenden Bauingenieure weitere Einblicke in die verschiedenen Aufbauten der historischen Gebäude. Insbesondere Dachkonstruktionen wie Sparren- und Pfettendächer standen dabei im Fokus. Begleitet wurde die Gruppe durch Katharina Trinczek, erfolgreiche Absolventin des Studienganges Bauen im Bestand. Als Mitarbeiterin des Referats Bauwesen des Museums ermöglichte Sie besondere Einblicke in die vorhandenen Werkstätten und die damals alltäglichen Arbeitsweisen. Umfangreiche Restaurierungsarbeiten der Museumsgebäude, die für normale Besucher im Hintergrund stattfinden, wurden durch sie für die Studierenden erlebbar.
Den Abschluss fand die Zeitreise mit einem gemeinsamen Pizzabacken auf Hof Remberg. Das im späten 19. Jahrhundert errichtete Wohnhaus im Fachwerkstil wurde im vergangenen Jahrzehnt im Bestand restauriert. Heute dient es unter anderem als außerschulischer Bildungsort.

 
Weitere Informationen zum Studiengang „Bauen im Bestand“ finden Sie unter:

https://www.hbz-bildung.de/de/studium/bauen-im-bestand