Einblicke ins Studium


Der Bachelor-Studiengang Bauen im Bestand zeichnet sich besonders durch die Verzahnung von Theorie und Praxis aus. Die Module des Lehrplans werden – wo sinnvoll – durch Exkursionen zu Partnern wie öffentlichen Einrichtungen und Trägern, Firmen sowie zu Baustellen bereichert. Sowohl Studierende als auch Dozierende sind sich einig: Die Exkursionen des Studiengangs und die verschiedenen Praxisprojekte während des Studiums ermöglichen eine optimale Verknüpfung von Theorie und Praxis. Hier finden Sie einige Beispiele zu erfolgten Exkursionen aus dem Studiengang Bauen im Bestand.
 

Studienreise nach Venedig


Studienreise nach Venedig

Banner Studienreise Venedig

Studierende untersuchten Bestandsgebäude in Venedig

24 Studierende des Studiengangs „Bauen im Bestand“ tauschten ihren Schreibtisch für eine Woche gegen die verwinkelten Gassen, legendären Kanäle und imposanten Plätze Venedigs. Die wohl bekannteste Lagunenstadt der Welt war das Ziel der Exkursion des Studiengangs. Die Studierenden des zweiten und sechsten Semesters freuten sich, begleitet durch die Dozierenden, ihr Wissen in Italien zu vertiefen.
 
Gebäudetypologien und Umnutzungsformen als zentrale Exkursionsthemen

Genau wie der Lehrplan des Studiengangs, setzte auch die Exkursion ihre Schwerpunkte auf Themen wie Umnutzung, Instandhaltung und Werterhaltung von Bestandsgebäuden. In der aus mehr als 120 Inseln bestehenden Altstadt, dem Zentrum Venedigs, erkundeten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedene Gebäudetypologien. Dazu zählten unter anderem, der Venezianische Palazzo, also der Aufbau eines Adelshauses mit Vorratshaltung im Erdgeschoss und repräsentativen Räumlichkeiten in den Obergeschossen. Diese Wohnform weist zudem eine wasserseitige und eine landseitige Erschließung des Gebäudes auf. Die Bauweise mit zwei Eingängen wird auch bei aktuellen und sanierten Gebäuden bis heute beibehalten.

Highlight moderne Architektur

Ein Highlight der Studienreise bildete die moderne Architektur, die in der Lagunenstadt vor allem in Umnutzungs- und Erweiterungsprojekten zu finden ist. Insbesondere bei der Umnutzung von Wohngebäuden der Kaufleute und des Adels hin zu Museen, Einkaufs-Galerien oder Ausstellungsflächen. Diese und weitere Themen wurden durch Referate der Studierenden erschlossen und durch Informationen der Dozierenden vertieft.
 
Besonderheiten des venezianischen „Bauen im Bestand“

In Venedig ist die wasserseitige Erschließung bei Baumaßnahmen zu berücksichtigen. So sind die Baustoffe wie Ziegel und Beton über die Kanäle zu transportieren. Darüber hinaus sind die speziellen Pfahlgründungssysteme zu bewerten und berücksichtigen. Dies sind nur einige Rahmenbedingungen, die „Bauen im Bestand“ in Venedig von anderen Städten unterscheiden. Wobei die bautechnischen Grundlagen wie das Fügen und die Konstruktion der verschiedenen Bauteile allgemeingültig sind.
 
Bestandsarchitektur muss verstanden werden

Damit sich moderne Architektur bei Umnutzungskonzepten harmonisch einfügt und die Gebäudewertigkeit erhöht, muss die Bestandsarchitektur verstanden werden, so ein Resümee der Studiengruppe. Das wurde an verschiedene Bauten, wie dem alten venezianischen Zollamt Punta della Dogana, deutlich.
 

WASAG-Gelände Haltern


Projektarbeit auf dem WASAG-Gelände in Haltern

Banner Projektarbeit auf dem WASAG-Gelände in Haltern

Bachelor-Studiengang „Bauen im Bestand“ erstellt Schadenskataster von Bestandsgebäuden

Im vierten Fachsemester wird der Fokus der angehenden Bauingenieur:innen des Bachelor- Studiengangs „Bauen im Bestand“ auf das Themenfeld Bausanierung und -erhaltung gelegt. Dabei gilt es die Bausubstanz von ausgewählten Bestandsgebäuden zu erfassen und zu dokumentieren. So entsteht eine umfassende Schadensdokumentation, das sogenannte Schadenskataster, welches die Grundlage für mögliche Instandsetzungsmaßnahmen bildet. Dies führten die Studierenden im Rahmen eines Praxisprojekts in Haltern am See auf dem ehemaligen Gelände der Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-Actien-Gesellschaft durch. Die hier vorhandenen Gebäude, mit einem Entstehungszeitraum um das 19. Jahrhundert, boten optimale Vorrausetzung für die Praxisarbeit.
 
Bestandsaufnahme der Gebäude

Mit Hilfe von Bohrwiderstandsmessgeräten, Baufeuchtemessgeräten, Rissbreitenmessern und Mini-Videoskopen erschlossen sich die Studierenden die Bausubstanz. In Kombination mit einer Fotodokumentation wurden so Risse, Beschädigungen, Feuchte, Schimmel, Fäulnis und konstruktive Defekte in den Bestandsplänen erfasst. An mehreren, ganztägigen Ortsterminen wurden dabei die Daten für das zu erstellende Schadenskataster erhoben.
 
Bewertung der Gebäudesubstanz

Im Anschluss an den Praxiseinsatz erstellten die Teilnehmenden das detaillierte Schadenskataster des ihnen zugeteilten Gebäudes. Dieses wies alle erhobenen Mängel auf und gibt Auskunft über zu erneuernde, als auch intakte Bausubstanz. Angeleitet durch die Architektin und HBZ-Dozentin Elfriede Heidhoff wurden die Studierenden in die Lage versetzt die Güte der Gebäude professionell zu bewerten. „Das Praxisprojekt Bauzustandserfassung und Schadenskataster verdeutlicht unseren Studierenden bereits im vierten Semester, welchen direkten Einfluss ihre spätere Arbeit auf die Entwicklung von Bestandsgebäuden hat.“, erläuterte Heidhoff.
 
Impulse für die Praxis

Die erarbeiteten Schadensdokumentationen wurden im Anschluss dem Projektpartner, der Stadt Recklinghausen, präsentiert und stellten somit nicht nur eine theoretische Studienarbeit dar. Die Praxisarbeit nahm damit direkt Einfluss auf die Entwicklung des Geländes in Sythen und somit auf die Erhaltung von Gebäuden die bereits um das 19. Jahrhundert errichtet wurden.
 

Freilichtmuseum Detmold


Besuch des Freilichtmuseums in Detmold

Banner Besuch des Freilichtmuseums in Detmold

Studiengang „Bauen im Bestand“ zu Besuch im Freilichtmuseum Detmold

Der Besuch des LWL-Freilichtmuseums in Detmold führte die Zweitsemester-Studierenden des Studiengangs „Bauen im Bestand (B. Eng.)“ auf eine Reise in die Vergangenheit. Im größten Freilichtmuseum Deutschlands boten sich vielfältige Einblicke in die ländliche Alltagskultur der vergangenen Jahrhunderte. Unter anderem wurde die Arbeitsweise der Kappenwindmühle aus dem Jahre 1789, deren achteckige Galerie derzeit einem aufwendigen Restaurierungsprozess unterzogen wird, bestaunt. In der Abbundhalle, wo das Ausarbeiten der Hölzer erfolgt, wurden den Studierenden die Arbeitsschritte der Restauratoren und die Faktoren, die es bei Restaurationen historischer Baudenkmäler zu beachten gilt, am Objekt der Kappenwindmühle erläutert.
 
„Hand in Hand“-arbeiten hautnah erlebt

Darüber hinaus erlebten die Studierenden hautnah, was „Hand in Hand“ arbeiten bedeutet. An einem der rund 120 historischen Gebäude legten die Studierenden selbst Hand an und versuchten sich an der historischen Lehmbautechnik. Um ein Fachwerk mit Lehmausfachung zu erstellen, ist die Zusammenarbeit von zwei Personen erforderlich. Nachdem eine Person die auszufachende Stelle identifiziert hat, werfen beide den Lehm von unterschiedlichen Seiten ins Gefach, also in den Raum zwischen die Holzbalken eines Fachwerks. Auf diese Weise wird eine geschlossene Wand erstellt.
 
Absolventin ermöglichte besondere Einblicke

Auf dem anschließenden Rundgang über das etwa 90 Hektar große Gelände erhielten die angehenden Bauingenieur:innen weitere Einblicke in die verschiedenen Aufbauten der historischen Gebäude. Insbesondere Dachkonstruktionen wie Sparren- und Pfettendächer standen dabei im Fokus. Begleitet wurde die Gruppe durch Katharina Trinczek, erfolgreiche Absolventin des Studienganges Bauen im Bestand. Als Mitarbeiterin des Referats Bauwesen des Museums ermöglichte Sie besondere Einblicke in die vorhandenen Werkstätten und die damals alltäglichen Arbeitsweisen. Umfangreiche Restaurierungsarbeiten der Museumsgebäude, die für normale Besucher im Hintergrund stattfinden, wurden durch sie für die Studierenden erlebbar. Den Abschluss fand die Zeitreise mit einem gemeinsamen Pizzabacken auf Hof Remberg. Das im späten 19. Jahrhundert errichtete Wohnhaus im Fachwerkstil wurde im vergangenen Jahrzehnt im Bestand restauriert. Heute dient es unter anderem als außerschulischer Bildungsort.
 

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